Auch wenn die Saison längst in vollem Gange ist und wir auf dem Flugfeld schon in der Sommerhitze schwitzen, werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf die kühlen Wintertage. Eines unser Bauprojekte im Winter war das Ersetzen unseres alten Seilrückholfahrzeugs:
Die neue Flugsaison brachte also ein neues Familienmitglied für unseren Fuhrpark mit sich. Unser alter Lepo hat sein Lebensende erreicht (Lepo = Segelfliegerbegriff für das Seilrückholfahrzeug – Das ist das Fahrzeug, welches die Seile von der Winde zurück zum Start bringt). Das raue Flugplatzleben hat dem gelben Passat eine Menge abverlangt und nach vielen Jahren des treuen Einsatzes muss er nun ersetzt werden.


Paul und Thomas haben sich also im Herbst des letzten Jahres auf die Suche nach einem Nachfolger begeben. Und das mit Erfolg: Kurze Zeit später fuhren sie mit dem Neuzugang auf dem Anhänger auf dem Flugplatzhof vor. Im Schlepptau hatten sie einen Nissan MD21, Baujahr 1998 mit einem Saugdieselmotor mit ca. 2.5 Liter Hubraum und Allradantrieb. Eine gute Plattform also, die uns durch ihre Robustheit hoffentlich lange gute Dienste leisten wird.


Allerdings war vor der Einsatz in der neuen Saison noch so einiges zu tun. Wie auf den Bildern zu sehen ist, war das Fahrzeug nicht im allerbesten Zustand. Viele Teile waren demontiert, verschlissen oder fehlten schlichtweg. Und auch wenn die Fahrzeugtechnik auf dem Flugplatz nicht bei der Hauptuntersuchung vorstellig werden muss, so achten wir definitiv darauf, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt sind und natürlich auch alle relevanten Funktionen vom Fahrzeug erbracht werden können.
Nicht nur aufgrund des fortgeschrittenen Alters musste also noch hier und da ausgebessert werden. Wie gut, dass wir die dafür nötige Expertise in den Reihen unserer Mitglieder vorfinden. Der Hauptanteil der Schraubarbeit wurde von Paul und Thomas durchgeführt, während Ronny und Felix bei der Ersatzteilbeschaffung und Umkonstruktion des Geweihs fleißig waren (Geweih = Ausleger zum Einhaken der Windenseile am Fahrzeug, welche die Windenseile beim Zurückziehen auf Abstand zueinander halten). Das Fahrzeug musste zuerst einmal weiter demontiert werden, um am Leiterrahmen und Unterboden die Korrosion zu behandeln und den Rostschutz aufzubringen.

Gleichzeitig wurden auch die Karosserieteile zur Lackierung vorbereitet. Denn auch auf die Neulackierung in das typische „warngelb“, in welches fast alle unsere Flugplatzfahrzeuge eingefärbt sind, wurde nicht verzichtet. Auf den folgenden Bildern bekommt man einen Einblick in die Lackierarbeiten von Markus und Antonia, die in unserer Werkstatt die neue Farbe auf die Bauteile aufbringen.






Nebenbei hat sich auch am Innenleben einiges getan. Am Motor wurden die Verschleißteile, Filter, Flüssigkeiten etc. gewechselt und auch die Bremsen wurden ersetzt. Nach Abschluss der Lackierarbeiten konnten die Einzelteile wieder montiert werden und das Fahrzeug wurde Stück für Stück komplettiert.




Für das gestalterische „Finish“ haben Peter und Ralf noch die schwarzen Vierecke angebracht. Jetzt steht der Nissan in korrekter Flugplatzoptik mit maximaler Sichtbarkeit da. Im letzten Schritt musste noch das Geweih am Fahrzeug angebracht werden. Nun ist der Pick-up aber für den Einsatz auf dem Flugfeld gerüstet und die Saison kann kommen!
