Zum ersten Mal seit 2015 fand das LJVF am 1. und 2. Juni wieder bei uns statt. Dieser Wettstreit der fortgeschrittenen Flugschüler und jungen Lizenzpiloten ist eine Traditionsveranstaltung in Sachsen, welche jährlich im Wechsel auf verschiedenen Flugplätzen ausgerichtet wird. Es ist die Qualifikation für das Bundesjugendvergleichsfliegen, denn die drei besten sächsischen Nachwuchspiloten dürfen im Spätsommer zum „Finale“ fahren.
Aller Vorbereitungsmühen zum Trotz drohte uns die Wettervorhersage kurz vor dem Wochenende einen Strich durch die Rechnung zu machen. Für Freitag bis Sonntag waren Starkregen und Gewitter vorhergesagt – absolut schlechte Voraussetzungen. Doch weder das Klixer Helferteam noch die anreisenden Teilnehmer und ihre Unterstützer ließen sich davon abhalten – alle hofften auf einen glimpflichen Ausgang.

Schon am Freitag war das Glück auf unserer Seite. An diesem Nachmittag absolvierten die Piloten ihre Einweisungsflüge, um sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen. Während nördlich und südlich des Platzes die Regenschauer niedergingen, blieb es in Klix bis zum späten Abend trocken und die Flüge konnten durchgeführt werden. Währenddessen wurde von den Klixer Helfern das Abendessen vorbereitet und die meisten Teams rüsteten ihre Flugzeuge auf, um sie in der Segelflughalle unterzustellen.


Nach der Eröffnungsveranstaltung ging es für die meisten dann zu ihren Übernachtungsplätzen, denn der Samstag sollte früh beginnen, um eine möglichst große Chance zu wahren, eine Wetterlücke ohne Regen abzupassen. Apropos Übernachtungsplätze: Aufgrund der Wetterprognose richteten wir in allen verfügbaren Räumen Unterkünfte für die teilnehmenden Teams ein, die auf eine Nutzung ihrer Zelte lieber verzichten wollten. So manch ein überraschtes Vereinsmitglied musste aufpassen, beim Betreten des Clubraums nicht über Matratzen zu stolpern 😉

Der Samstag begann zeitig mit einem reichhaltigen Frühstück und dem Briefing. Direkt danach ging es schon auf das Feld hinaus. Der Wetterbericht hatte sich deutlich gebessert und bis zum zeitigen Nachmittag sollte es trocken bleiben. Damit hatten wir eine realistische Chance zumindest einen Teil der drei Wertungsdurchgänge zu absolvieren. Allerdings gab es noch ein Problem: Es hielt sich eine hartnäckige tiefe Wolkenschicht im Platzbereich, die den Start der Wertungsflüge unmöglich machte. In regelmäßigen Abständen wurden testweise Windenstarts durchgeführt, die aber immer mit dem Ergebnis endeten, dass die Wolkenbasis für den Wettbewerb noch nicht ausreichend hoch war. Also hieß es abwarten…


Nach und nach lichtete sich die Wolkendecke und der Wertungsdurchgang konnte endlich beginnen. Mit maximal möglicher Startfrequenz wurden die Flüge durchgeführt, um möglichst schnell alle Piloten in die Luft zu bekommen. Der Blick ins Regenradar ließ nichts Gutes erahnen, denn aus Osten kündigten sich schon die ersten Schauer an.


Währenddessen bewertete die achtköpfige Jury am Boden die Flüge. Korrekter Anstell- und Vorhaltewinkel am Windenseil, eine gute Platzrundeneinteilung, fehlerfreie Kreiswechselflüge, stabiler Seitengleitflug und eine Ziellandung – die Piloten mussten ihr volles Können präsentieren.

Nach ca. zwei Stunden war der erste Durchgang fast vollzogen, nur noch ein Flug fehlte. Doch ein ergiebiger Regenguss machte diesen unmöglich. Wir retteten alles was ging ins Trockene und dann hieß es abwarten. Nach einer Weile ließ der Regen nach und der letzte Start konnte doch noch durchgeführt werden. Die nun veränderten und anspruchsvollen Windverhältnisse meisterte die junge Pilotin vom Oschatzer Fliegerclub sehr gut.

Aufgrund der weiterhin schlechten Wetteraussichten, die in Kürze eintreffende Schauer und Gewitter ankündigten, wurde beschlossen, den fliegerischen Teil des Wettkampfes nach diesem ersten Durchgang abzubrechen. Das Flugfeld hatte sich mittlerweile zu einer großen Pfütze verwandelt und das Risiko war zu groß, erneut nass zu werden.
Wie zum sächsischen Vergleichsfliegen üblich, konnte aber noch der theoretische Teil absolviert werden. Die Teilnehmenden mussten Fragen aus dem Katalog der theoretischen Lizenzprüfung beantworten und so neben ihren fliegerischen Fähigkeiten auch ihr Fachwissen auf die Probe stellen. Danach konnte zur Abendgestaltung übergegangen werden. Die fleißigen Helfer bereiteten gleichzeitig auf drei Grills leckere Burger für alle zu und der Tag endete ausgelassen bei Musik und Tanz.

Am nächsten Morgen stand nach dem toll vorbereiteten Frühstück die Siegerehrung an. Mit Spannung wurde die Bekanntgabe der Wertung erwartet. Dritter wurde Noah vom Fliegerclub Großrückerswalde, der zweite Platz ging an Noel aus Leipzig und auf dem ersten Platz stand: Willy vom Aeroteam Klix!
Glückwunsch für diese tolle Leistung Willy!
In der Teamwertung gewann die Mannschaft vom Flugplatz Taucha vor Klix und Auerbach.



Ein großer Dank geht an diese Stelle an das Organisationsteam um Antonia, Emma und Konrad sowie an alle Klixer Helfer, die die Durchführung dieser Veranstaltung ermöglicht haben. Insbesondere ein Dankeschön an die Küchenmannschaft, die alle Anwesenden kulinarisch verwöhnte!
