Wie die Überschrift schon verrät, kann das vergangene Wochenende mit einigen sehr großen fliegerischen Erfolgen aufwarten. Nachdem sich mehrere Vereinsmitglieder schon am Donnerstag bei gutem Flugwetter zum gemeinsamen Flugbetrieb getroffen haben und Strecken von jeweils bis zu über 900 km erzielt haben, hielt die Wetterlage weiter an.

Am Samstag machten sich Ingo und Jürgen im Teamflug auf, um eine richtig große Leistung zu erfliegen. Die beiden Offene-Klasse-Piloten nutzen die Wolkenentwicklungen in Richtung Osten, um ihren ersten Schenkel bis nach Zentralpolen zu fliegen – fast 300 km entfernt von Klix! Danach flogen sie bis nach Holzdorf auf dem Fläming, um den Rest des Fluges dann wieder in heimischen Gefilden zu absolvieren. Mit der beachtlichen Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 120 km/h erreichten sie nach ca. neun Stunden Flugzeit die magische Grenze von 1000 km. Das sind die „1000er“ Nummer fünf und sechs, die ab Klix geflogen wurden. Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!

Warta-Stausee, knapp 300 km von Klix entfernt

Auch Hubertus, Alex, Carsten und Christian waren unterwegs und erflogen in dem Gebiet zwischen Oder und Riesengebirge sehr schöne Strecken!

Während die Piloten also in der kühlen Höhe ihre Leistungen erbrachten, schwitzte die Bodencrew bei den hochsommerlichen Temperaturen. Samstag war nämlich nicht nur ein guter Tag für weite Flüge, sondern auch ein besonderer Tag für einen unserer Nachwuchsflieger. Edgar legte seine praktische Lizenzprüfung ab und durfte, nachdem er die drei Prüfungsstarts absolviert hatte, die Glückwünsche aller Anwesenden entgegen nehmen.

Aber auch am Sonntag ermöglichte das Wetter einige sehr schöne Flüge. Lutz, Anja, Hubertus, Jürgen und Dennis nutzten den Tag und sammelten zusammen fast 3000 km Flugstrecke. Konrad war als Fluglehrer unter anderem mit Jonah und Emil im Puchacz unterwegs und erreichte mit den beiden jeweils Höhen von knapp 3000 m. Da kommt man selbst in der Ausbildung mal ein bisschen weiter weg vom Flugplatz, weil mit der Höhe auch die Entfernung, aus der man entspannt direkt wieder zurückgleiten kann, deutlich zunimmt.

Dennis schaffte den größten Flug am Sonntag und flog mit dem Ventus (bei seinem zweiten Streckenflug auf dem Muster) direkt mal eine angemeldete 750 km Strecke – Glückwunsch auch dazu! Hier ein kleiner Bericht von ihm zu den Erlebnissen:

„Hatte mir überlegt nach dem verschlafenen Samstag der Vorhersage vom DWD zu vertrauen und mal das 750er Diplom zu versuchen. Also ein Jojo mit 3 FAI Wenden deklariert. Der Motor macht im Zweifelsfall schon den Rest.😅 Nach dem Start erstmal den Puchacz überstiegen… dank Kerzenkraft. 😁 Die ersten 60 km waren ohne Cumulus-Wolken und recht schwach bis zum Gebirgseinstieg. Einmal im Gebirge lief es aber sofort gut. MC nach dem zweiten Gebirgsbart auf 3m/s. Erste Wende Bruntál (253 km von Klix) östlich Altvatergebirge lag gut im Wetter. Zweite Wende Harrachov auch super. Dritte Wende Jesenik lag 30 km ab vom guten Streifen an der Nordseite des Altvatergebirges. Da hat die Gleisleistung geholfen. Vierter Schenkel im abbauendem Wetter gegen den Wind 220 km nach Klix.  Letzter richtiger Bart bei Vrchlabi an der Sonnenseite des letzten Cumulanten nach 18:00 local. Da noch 600m unter Gleitpfad.  Noch ein paar zarte Quellungen über dem Riesengebirge haben 400 m gebracht. Endanflug mit 200 m unter Gleitpfad aus 96 km Entfernung. Abflughöhe ca. 2900m msl, 15 km/h Gegenwind. Durch ziemlich tote, milchige Luft mit MC 0 eine Stunde mit 100 km/h geradeaus. Habe dann dem Endanflugrechner gut zugeredet und langsam wurde das Minus weniger.😁

Nein natürlich nicht… der Wind hat nachgelassen und querab Görlitz sogar auf eine leichte Rückenwindkomponente umgeschwenkt. Zusätzlich gab es noch ein paar Meter durch tragende Linien aus den angestrahlten Westhängen des Riesengebirges. Also ohne Motor am Ende sogar 500 m über Klix angekommen. Geflogene Gleitzahl über den Endanflug ca. 35 – 37. Definitiv eine schöne Ecke da hinten. Aber Augen auf! Viele Piloten fliegen da ohne Flarm. Zusätzlich waren auch einige Gleitschirme unterwegs gewesen.“

Endanflug in der Abendsonne

Zum Abschluss können wir auch noch einmal einen Blick auf die Segelflug-Bundesliga werfen. Nachdem die Saison für uns bisher nicht so glücklich verlief, konnten wir jetzt an diesem Wochenende mit den Flügen von Ingo, Jürgen und Dennis den zweiten Rundenplatz und damit 17 Punkte ergattern und uns dadurch erstmals aus der Abstiegszone befreien. Der Traum vom Klassenerhalt kann also weiterleben!

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