Nun ist es soweit – nachdem wir die Abgabe der beiden durchaus betagten Fluggeräte schon vor einiger Zeit beschlossen hatten, haben die Flugzeuge heute den Hof verlassen. Im Rahmen der Flugzeugparkentwicklung und -modernisierung trennen wir uns von zwei Modellen, die damit auf mittelfristige Sicht neuen Flugzeugen Platz machen. Beide sind tief mit der Geschichte des Flugplatzes verbunden und so blicken wir auch mit ein wenig Wehmut auf diesen Abschied.

Der Bocian kurz vor der Demontage der Tragflächen

Der Bocian „73“ aus polnischer Produktion war der letzte noch verbliebene Schulungsdoppelsitzer in Holzbauweise in Klix. Das Modell, das zu früheren Zeiten das Rückgrat der Flugausbildung darstellte und auf dem unzählige Piloten das Fliegen erlernten und ihre ersten Alleinflüge absolvierten, wurde 1976 gebaut.

Der Bocian während des Abrüstens

Beim Abrüsten in der Segelflughalle nutzten die Beteiligten noch ein letztes Mal die Gelegenheit, sich von dem treuen Flieger zu verabschieden und auch nochmal den speziellen Geruch des Cockpits zu „erschnuppern“. Jeder, der einmal in einem der klassischen polnischen Holzflugzeuge gesessen hat, kennt dieses dezente aber doch unverwechselbare Aroma der verwendeten Werkstoffe und Lacke.

Der Rumpf des Bocian wird in den hinteren Teil der Segelflughalle transportiert

Mit der heutigen Abreise des Bocian vom Flugplatz auf dem offenen Anhänger endet die Ära der Holzflugzeuge in Klix. Alle moderneren Segelflugzeugmuster bestehen aus Glas- oder Kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (kurz GFK bzw. CFK).

Der Jantar 2A mit dem Wettbewerbskennzeichen „GW“ , auch „großer Jantar“ genannt, war so ein Flugzeug aus GFK, und für damalige Zeiten eine moderne und sehr leistungsfähige Konstruktion. Denn das Baujahr ist ebenfalls 1976, genau wie das des Bocian. Mit einer Spannweite von 20,50 m war dieses Flugzeug der „offenen Klasse“ das größte Modell in unserem Flugzeugpark. Von dieser Version wurden nur wenige Exemplare gebaut, da durch viele Verbesserungen recht schnell die Produktion auf ein Nachfolgemuster umgestellt wurde. So stellten z.B die relativ tief positionierten und langen Tragflächen eine Herausforderung für die Piloten beim Anrollen im Flugzeugschlepp dar.

Jantar 2A beim letzten Abrüsten und Verstauen im Anhänger

Aufgrund der Größe und des Gewichts der Flügel war deren Montage und Demontage immer ein Kraftakt. Außenlandungen des großen Jantars auf Feldern weitab vom Flugplatz waren bei den Rückholmannschaften eher weniger beliebt. Trotzdem (oder deswegen) kann man noch viele Anekdoten zu diesen Aktionen auf dem Flugplatz aufschnappen und wird sie auch trotz des Abschieds weiter hören können.

Wir hoffen, dass die beiden Flugzeuge bis zum endgültigen Erreichen ihres Lebensendes noch gut genutzt werden können und ihren Piloten Spaß bereiten!

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