Wer in den verschneiten Januartagen über den Innenhof auf dem Flugplatz ging, wunderte sich vielleicht über den verdächtig symmetrisch aussehenden Schneehaufen neben der Segelflughalle. Wer hat den Schnee hier so hingeschoben?

Unter dem vermeintlichen Schneehügel verbirgt sich ein Teil unserer neueren Infrastrukturaktivitäten. Ob zur Unterbringung von Versorgungsanhängern außerhalb der Hallen oder zum Witterungsschutz der Sanitärcontainer – das ist noch nicht ganz abschließend geklärt – wir brauchen jedenfalls Dachmaterial.

Wenn man feststellt, dass Material zum Bau von Überdachungen gebraucht wird, könnte man nun Wellblech oder sonstiges konventionelles Baumaterial besorgen … oder man lässt seiner Kreativität ein bisschen mehr Spielraum und plant ein Bauwerk mit besonderem fliegerischen Bezug.

Das Bild zeigt den eingangs beschriebenen „Schneehügel“ von unten. Er entpuppt sich als Rumpfsegment eines Passagierflugzeugs vom Typ Airbus A330. Dieses Segment, was uns später als Dach dienen soll, kommt von den Elbe Flugzeugwerken (EFW) in Dresden. Dort werden u.a. Großraumflugzeuge wie der Airbus A330 vom Passagierflugzeug zum Frachtflieger umgerüstet. Das bedeutet also alle Sitze raus, die Fenster durch Abdeckungen verschließen, die Rumpfstrukturen für die Aufnahme von Frachtstücken verstärken etc. etc. Und es bedeutet auch, dass in die Rumpfröhre eine große neue Öffnung geschnitten werden muss, durch die später die speziellen Luftfrachtcontainer in den Flieger geladen werden können. Bei diesem Prozess bleibt natürlich immer ein großes Stück Flugzeughülle übrig und genau dieses ganz besondere „Abfallprodukt“ konnten wir für unseren Infrastrukturausbau gewinnen.

Nach der organisatorischen Absprache mit der Dresdner Flugzeugwerft, die hauptsächlich über Paul lief, haben sich am 12.01. Andre, Micha und Gustav auf den Weg gemacht und sich mit William und Paul in Dresden getroffen. Dort hieß es, das große und sperrige Bauteil auf die Ladepritsche des LKW zu verladen. Keine ganz so leichte Aufgabe. Obwohl das Gewicht des Aluminiumrumpfsegments kein Problem darstellt, so musste dieser große „Windfang“ gut verzurrt werden.

Nach der kurzen Fahrt über die Autobahn, kam das Stück sicher auf dem Flugplatz an und wurde erstmal neben der Halle gelagert, wo es bald darauf unter einer Schneedecke verschwand. Wenn die Temperaturen in ein paar Wochen hoffentlich wieder steigen, dann wird das Bauprojekt in Angriff genommen und das extravagante Überdach wird unser Gebäudeensemble um einen Blickfang erweitern.

Mögliche Nutzung als Überdachung, mit einem zweiten Rumpfsegment als Rückwand

Ein großes Dankeschön geht an die EFW für das Bereitstellen des Rumpfsegments und an die Firma Freund Metallbau aus Kubschütz, die den Transport möglich gemacht hat.

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